Die Geschichte des Weihrauchs lässt sich auf etwa 5000 vor Christus zurückverfolgen, man kann aber davon ausgehen, dass er bereits weit früher eine starke Anziehungskraft auf die Menschen ausübte. Allgemein ist Weihrauch somit tief in der Menschheitsgeschichte verankert und nahm einen hohen Stellenwert ein, was man nicht nur aus den Geschenken der Heiligen Drei Könige herzuleiten ist. Doch was genau ist Weihrauch eigentlich und welche Rolle spielt er in der modernen Welt?

Es gibt mehr als 25 verschiedene Weihrauchbaum-Arten

Wenn allgemein von Weihrauch, bzw. echtem Weihrauch gesprochen wird, ist genau genommen das Harz des Weihrauchbaums und noch genauer genommen das Harz einer von mehr als 25 verschiedenen Weihrauchbaum-Arten gemeint. Zu den wohl bekanntesten zählen der afrikanische Weihrauchbaum (Boswellia papyfery, Boswellia carteri und Boswellia frerana), der arabische Weihrauchbaum (Boswellia sacra) und der indische Weihrauchbaum (Boswellia serrata). Das Harz dieser Bäume wird gewonnen, indem der Stamm und / oder die Äste des Baumes verletzt werden, wodurch der Baum dazu veranlasst wird, an den Wunden das begehrte Harz zu produzieren, um diese zu verschließen. Nach einigen Wochen kann das Harz dann abgekratzt und geerntet werden.

Ein einziger Weihrauchbaum ist in der Lage, pro Jahr rund 1 Kilogramm Harz zu produzieren. Einen Überblick über verschiedene Weihrauchsorten kann man sich in der Weihrauch-Produktwelt verschaffen. Das Harz des Weihrauchbaums besteht zu rund 10 Prozent aus unterschiedlichen ätherischen Ölen, die für den unverkennbaren Geruch verantwortlich sind, der bei dem bereits seit der Antike praktizierten Räuchern verströmt wird. Doch nicht nur der spezifische Geruch und die spirituelle oder religiöse Bedeutung machen Weihrauch noch heute zu einem beliebten Räucherwerk, auch werden dem Harz gesundheitliche Aspekte und positive Auswirkungen auf die Psyche nachgesagt.  

Boswellia Säuren: Einzigartig in der Natur

Das Räuchern von Weihrauch ist bis heute auch hierzulande weit verbreitet und findet keinesfalls nur bei kirchlichen Zeremonien statt. Der markante Duft soll von negativen Gedanken und Gefühlen befreien, eine beruhigende Wirkung haben und einen erholsamen Schlaf fördern. Doch neben dem Räuchern um des Geruchs willen, wird Weihrauch auch in anderen Zusammenhängen eingesetzt, etwa im pharmazeutischen Bereich. Denn neben den ätherischen Ölen beinhaltet das Harz auch rund 30 Prozent Harzsäuren (Boswellia-Säuren), die außer im Weihrauchbaum nirgends in der Natur zu finden sind.

Durch Extraktion des Harzes, beispielsweise als Öl, lässt sich dieses sowohl äußerlich als auch innerlich anwenden, etwa als natürliches Hausmittel bei juckender oder trockener Haut, Ekzemen, Schuppenflechte oder Neurodermitis. Die Einnahme von Weihrauchöl durch oralen Konsum soll zudem bei verschiedenen Beschwerden oder Erkrankungen wie Entzündungen, Nerven- oder Muskelschmerzen, Arthrose, Rheuma oder auch chronischen Darmerkrankungen Linderung verschaffen. Neben Weihrauch in Ölform sind Weihrauchpräparate in Apotheken auch als Salben, Kapseln oder Zäpfchen erhältlich.  

Fazit

Ob im Tiny House oder im geräumigen Wohnzimmer – das Räuchern von Weihrauch kann die Stimmung in jedem Raum gemütlicher machen und eine ganz eigene Atmosphäre erschaffen. Darüber hinaus kann Weihrauch als Präparat auch in therapeutischen oder medizinischen Zusammenhängen Anwendung finden, zahlreiche Untersuchungen haben insbesondere die entzündungshemmende Wirkung des Weihrauchs bestätigt und geben Anlass, weitere Studien zur heilsamen Wirkung des Weihrauchs durchzuführen.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von stephan